Freiwillige sammeln auf Mellum zwölf Kubikmeter Meeresmüll

Gemeinsame Presseinformation Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer /  Mellumrat e.V.

Freiwillige sammeln Strandmüll auf der Insel Mellum
Neben Plastikmüll fanden die freiwilligen Helferinnen und Helfer am Strand von Mellum häufig Teile von Fischernetzen. Foto: J. Wagner/NLPV

Am Samstag, den 5. August 2017 sammelten 45 Freiwillige einen Tag lang angespülten Meeresmüll auf der Insel Mellum, die auf der Wattwasserscheide zwischen den Mündungen von Jade und Weser liegt. Mellum befindet sich in der Ruhezone des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer und wird nur von Frühjahr bis Herbst von Vogelschutzwarten bewohnt. Aufgeteilt in drei Gruppen sammelten die freiwilligen Helferinnen und Helfer insgesamt mehr als 14.000 Teile Müll mit einem Volumen von 12 Kubikmetern. Der Mellumrat e.V., der die Insel im Auftrag der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer naturschutzfachlich betreut, hat die Aktion in Zusammenarbeit mit der Nationalparkverwaltung organisiert.

Häufige Funde waren alte Fischernetze oder Teile davon. Gerade diese Netzreste stellen oft eine tödliche Falle für Vögel und andere Tiere dar. Daneben wurden Plastikfolien in unterschiedlichsten Größen und Verrottungszuständen, Luftballon-Reste mit Schnur, Glasscherben, Trinkbecher, Verpackungsfolien, Bälle, Kunststoff-Wurstpellen und Spielzeuge und anderes gefunden.

Dr. Thomas Clemens, Vorsitzender des Mellumrates, stellte in seiner abschließenden Ansprache klar, dass der sichtbare Strandmüll nur einen kleinen Teil der Gesamtmenge darstelle und der weitaus größte – nicht weniger problematische – Teil des Mülls im Meer verbleibe: „Trotzdem haben Sammelaktionen wie diese einen Wert an sich, indem sie Missstände sichtbar machen und das öffentliche Bewusstsein für die Problematik des Meeresmülls fördern. Zudem dienen die über viele Jahre hinweg systematisch erhobenen Zahlen dazu, Lösungsansätze auch auf politischer Ebene voranzutreiben.“

Ebenso wie Clemens bedankte sich auch Normann Grabow, Dezernent der Nationalparkverwaltung, bei den Freiwilligen für ihr Engagement für die Umwelt, richtete seinen Dank aber auch an den Mitorganisator: „Mit seinen langjährigen wissenschaftlichen Untersuchungen, thematischen Ausstellungen und nicht zuletzt mit Sammelaktionen wie dieser macht der Mellumrat das Thema Meeresmüll seit Jahren in der Öffentlichkeit und auch bei der Politik zum Thema. Und dieses Wissen und dieses Bewusstsein über ökologische Zusammenhänge ist eine wichtige Voraussetzung für den Schutz und Erhalt des Weltnaturerbes Wattenmeer, zu dessen Kernstücken die Insel Mellum gehört.“

Die Aktion wurde finanziert durch das Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems. Der an diesem Tag in sogenannten Big Bags gesammelte Müll wird in einigen Wochen zusammen mit dem Müll, den die Naturschutzwarte des Mellumrates seit der letzten großen Strandreinigungsaktion im August 2015 eingesammelt haben, vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit einem Landungsboot abgeholt und entsorgt.