Bartgeier auf Wangerooge gesichtet

Die Brandgänse auf Wangerooge waren von dem ungewöhnlichen Gast sichtbar irritiert © Behrend DellwischNachdem erstmals am 17. Januar im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland – Pfalz ein junger Bartgeier gesichtet wurde gelang erst am 19. Februar die nächste Sichtung des mutmaßlich selben vorjährigen, unmarkierten Vogels im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen. In der Folgezeit kam es zu weiteren Sichtungen: Am 25. Februar bei Marburg in Hessen, am 1. März im Hochsauerlandkreis in Nordrhein-Westfalen, am 4. März bei Osnabrück in Niedersachsen. Nach einigen Tagen ohne weitere Meldungen kam dann die Info aus den Niederlanden: Bartgeier über Den Haag! Fotos dieses Vogels belegten anhand einer beschädigten Handschwinge eindeutig, dass es sich um den zuvor in Deutschland beobachteten Vogel gehandelt hatte. Auch am 13. März wurde er erneut in den Niederlanden gesichtet – bereits wieder mit Kurs in Richtung deutsche Grenze. Dann taucht der Geier dann am 30. März auf Wangerooge auf: Behrend Dellwisch, Mitarbeiter des Mellumrats, wird auf ihn aufmerksam, weil gegen 13 Uhr plötzlich alle Vögel auffliegen.
Mehrere Beobachter wurden auf den Vogel aufmerksam und anhand von Fotos konnte er eindeutig als der Bartgeier identifiziert werden der sich bereits vorher in den Niederlanden und Deutschland aufhielt.Die Brandgänse verdeutlichen die ernorme Größe des Bartgeiers © Behrend Dellwisch

Für Geier sind Inseln aufgrund der fehlenden Thermik ein kräftezehrender Ort. Während bereits über ein mögliches Einfangen und Aufpäppeln des Vogels diskutiert wurde, schaffte es der Bartgeier offenbar doch noch die Insel auf eigenen Flügeln zu verlassen. Bei der letzten Sichtung flog er am Freitag (31.03.) gegen 15 Uhr nach Osten ab. Eine intensive Nachsuche auf der ganzen Insel von mehr als 15 Ornithologen verlief am nächsten Tag erfolglos, sodass davon ausgegangen wird, dass sich der Bartgeier nicht mehr auf Wangerooge aufhält.
Wo ist der Bartgeier jetzt? Es bleibt zu hoffen, dass er nicht auf die Außenweser oder gar die offene Nordsee hinaus geflogen, sondern ans Festland zurückgekehrt ist. Dass der Bartgeier sich überhaupt über so viele Wochen im Flachland ausreichend ernähren konnte macht Hoffnung darauf, dass seine Reise noch nicht zu Ende ist. Beobachtungen des Vogels sollten umgehend an die VCF (E-Mail: f.loercher@4vultures.org oder Tel.: +41 79 470 77 04) sowie zudem punktgenau über

Bartgeier Wangerooge 30./31.03.2017 Fotos: Behrend Dellwisch
Bartgeier Wangerooge 30./31.03.2017 Fotos: Behrend Dellwisch

ornitho,de gemeldet werden. Dort stehen die Daten den Experten direkt mit allen Informationen zur Verfügung. Wer den Bartgeier beobachten kann, wird gebeten sich dem Tier nicht zu nähern, um es nicht unnötig in Stress zu versetzen.

Dese Nachricht darf und soll gern weiter verbreitet werden! Die Wissenschaftler der VCF bedanken sich bereits jetzt für die tolle Unterstützung zahlreicher Beobachter in den vergangenen Wochen.

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