Naturschutzwarte des Mellumrates befreiten einen Basstölpel, der sich in einem Netzrest verfangen hatte. Im Rahmen einer Wasser- und Watvogel-Zählung bemerkte Naturschutzwart Benjamin Gnep einen Basstölpel sitzend am Strand. Sofort war klar, dass mit dem Vogel etwas nicht stimmen konnte. Basstölpel sind Hochseevögel und halten sich abgesehen von der Brutzeit auf dem Meer auf. Und auch zur Brutzeit sind diese imposanten Vögel nicht am Strand anzutreffen – sie brüten auf steile Felsinseln, die vor der Küste liegen. Einziger Brutstandort in Deutschland ist auf Helgoland.
Bei genauerer Betrachtung wurde deutlich, dass der Vogel sich in einem Netzrest verfangen hatte. Vermutlich schwamm das Netz im Meer und der Vogel hat sich bei der Nahrungssuche darin verfangen.
Der Basstölpel ließ sich mit einer Decke relativ problemlos einfangen und konnte dann vom Netzrest befreit werden. Das Netz wurde mit einem scharfen Messer durchgeschnitten. Dabei war äußerste Sorgfalt angesagt, damit der Vogel sich nicht verletzte. Auch die Naturschutzwarte mussten aufpassen, damit der wehrhafte Vogel mit seinem spitzen Schnapel nicht zuschnappte.
Nach erfolgter Rettung und kurzer Verschnaufpause flog der Vogel wieder aufs Meer hinaus.
Nicht selten werden Basstölpel Opfer von Meeresmüll, da sie sich von Fischen ernähren welche sie stoßtauchend erbeuten. Dabei kann es passieren, dass sie Müllreste als Beutetiere verwechseln. Auch in den Brutkolonien kommt es regelmäßig zu Müllopfern. Basstölpel benutzen zum Nestbau gerne auch Netzreste. Leider verfangen oder strangulieren sich darin dann die Jungvögel oder die Netzreste verheddern sich an den feinen Widerhaken im Schnabel.