Die 17. Zugvogeltage auf Wangerooge

Bei Führungen wurde die Vogelwelt des Wattenmeers näher gebracht Foto: NLPH Wangerooge/Gerrit MartensVergangene Woche war der Kopf ausgiebig gen Himmel gereckt. Bei den 17. Zugvogeltagen im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer konnten zahlreiche Zugvögel auf dem Weg von ihren Brutgebieten in die wärmeren Winterquartiere beobachtet werden. Vielfältige Veranstaltungen an der gesamten Nordseeküste stellten dieses besondere Naturspektakel in den Vordergrund. Über 1000 Vogelbegeisterte nahmen dabei die Gelegenheit wahr, um an Veranstaltungen der Zugvogeltage auf Wangerooge teilzunehmen. Von klassischen Vogelbeobachtungen und Vorträgen bis hin zu spielerischen und musikalischen Reisen in die Welt der Zugvögel war für alle etwas dabei. Auch das spirituelle Erleben des Vogelzugs fand durch die Kirchen Platz im Programm.

Bei gemütlicher friesischer Teestunde wurde zum fachlichen Austausch geladen Foto: NLPH Wangerooge/Gerrit MartensTitelvogel der diesjährigen Zugvogeltage war die oft übersehene Sturmmöwe. Bei einer gemütlichen friesischen Teestunde im Nationalpark-Haus erzählte Vogelexperte Dr. Florian Packmor über Besonderheiten der zierlichen Möwe. Erkennen lässt sie sich anhand ihres runden Kopfes, den dunklen Knopfaugen, einem schlanken Schnabel ohne roten Schnabelfleck und den gelben Beinen. Ihren Namen hat sie erhalten, da sie bei Sturm als erste Möwe dazu neigt ins Landesinnere zu fliegen und so Seefahrer vor aufkommendem Unwetter zu warnen. Ihr Vorkommen erstreckt sich über die gesamte boreale Zone, zu der auch das diesjährige Partnerland Finnland mit großen Beständen brütender Sturmmöwen zählt. So gehört sie zum alltäglichen Bild unserer Küsten. Klimawandel und Nahrungsverfügbarkeit verschieben ihre Verbreitung jedoch nord- und landeinwärts. Nur durch akribische Erfassung der vorkommenden Vögel sind so welche genauen Aussagen zu treffen. Beim diesjährigen Aviathlon – einem Wettbewerb der Inseln und Festlandregionen um die meisten gesichteten Vogelarten während der Zugvogeltagen – wurden insgesamt 167 verschiedene Vogelarten auf Wangerooge gezählt. Nur Norderney war mit 171 gemeldeten Arten eine Schnabellänge voraus und konnte den Titel vom letzten Jahr verteidigen.

Mit der Inselbahn konnten Vögel in den Salzwiesen von Wangerooge beobachtet werden Foto: NLPH Wangerooge/Gerrit MartensBesonders nah konnte man diesen Arten bei der Fahrt mit der Inselbahn durch die Salzwiesen kommen. Ein besonderes Highlight, welches seit den ersten Zugvogeltagen 2009 auf Wangerooge stattfindet. Das Nationalpark-Haus Wangerooge bedankt sich für die enge Zusammenarbeit beim Mellumrat e.V., den Kirchen und der Inselbahn, wodurch ein buntes Programm für die Zugvogeltage zusammengestellt werden konnte. Ein großes Team hat die Fahrt mit der Inselbahn ermöglicht Foto: NLPH WangeroogeAuch bei den 18. Zugvogeltage vom 10. bis 18. Oktober 2026 werden auf Wangerooge wieder zahlreiche Veranstaltungen geboten. Weitere Informationen: www.zugvogeltage.de