Jedes Jahr gelangen einzelne Gelbbrauen-Laubsänger während des Herbstzuges nach Europa. Bei den Vogelbeobachtern steht der attraktive kleine Singvogel hoch im Kurs. Die Brutgebiete dieser Art liegen in den Taigazone Sibiriens, die Überwinterungsgebiete in Südostasien. Die in Europa ankommenden Vögel haben ihr traditionelles Ziel also eigentlich deutlich verfehlt. In den letzten Jahrzehnten hat die Anzahl der in Europa festgestellten Vögel jedoch deutlich zugenommen. Die Gründe für das alljährliche Auftreten von Hunderten von Gelbbrauen-Laubsängern in Europa sind noch nicht endgültig geklärt. Als mögliche Ursache wird unter anderem eine genetisch fixierte, anhaltende Missorientierung der Vögel genannt.
Dieses Jahr scheint wieder ein starker Einflug stattzufinden. Aus Skandinavien wurden ungewöhnlich hohe Durchzugs-Zahlen gemeldet. Die Vögel kommen dann meist Ende September/Anfang Oktober bei uns an. Auf Mellum wurden in diesem Herbst bereits 7 Vögel und auf Wangerooge 9 Vögel beobachtet.
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