Kein Müll ins Meer!
Mellumrat auf der IdeenExpo 2017 in Hannover vertreten
„Kein Müll ins Meer – Müll vermeiden – Meere schützen!“ ist Thema einer Sonderausstellung, die das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz gemeinsam mit dem Mellumrat e.V. auf der IdeenExpo 2017 in Hannover präsentiert.
Die IdeenExpo ist eine einzigartige Mitmach- und Erlebnisveranstaltung, auf der junge Menschen auf dem Messegelände Hannover experimentieren, forschen sowie Berufe ausprobieren und sich über Zukunftsperspektiven insbesondere im MINT-Bereich orientieren können. Die Messe startete am 10.06. und kann noch bis zum 18. Juni 2017 in Hannover besucht werden.
Das Umweltministerium und der Mellumrat informieren über das gigantische Ausmaß und die negativen Folgen der Müllverschmutzung der Meere. Auf dem Meeresboden der Nordsee liegen schätzungsweise 600.000 Kubikmeter Müll. Lediglich etwa 15 % des im Meer treibenden Mülls gelangt an Küsten und Strände. Etwa 75 % des Strandmülls besteht aus Plastik, das langlebig ist und giftige sowie gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe enthält. Makromüll zerfällt zu Mikromüll. Mikroplastik ist weltweit an Stränden und in der Tiefsee gefunden worden. Das führt zu massiver Beeinträchtigung der Umwelt und hohen Risiken für Mensch und Tier.
Dargestellt und thematisiert wird dies auf der IdeenExpo mit Großfotos, Texten und durch Original-Strandfunde von der Insel Mellum. In Fischkisten arrangiert sind vielfältigen Plastikprodukte aus Haushalt und Industrie, Glas und Flaschenposten, Schuhe und Kinderspielzeug. Gezeigt werden auch Präparate und Fotos von Vögel und Meerestiere, die sich in Plastikschnüren und Netzresten verfangen haben und elendig darin umgekommen sind. Für 136 Arten von Meereslebewesen ist bekannt, dass sie sich regelmäßig in Müllteilen verheddern und strangulieren. Bis zu einer Million Seevögel sterben jährlich durch Plastik, indem sie es fressen oder sich darin verheddern. Ermöglicht wurde die Ausstellung durch die Stöckmann-Stiftung und die Nieders. Wattenmeer-Stiftung.
Nachbarn des Niedersächsischen Umweltministeriums und des Mellumrats auf der IdeenExpo sind das Klimahaus Bremerhaven mit einer Kreativ-Insel und ein Stand der Schule Am Dobrock, Landkreis Cuxhaven. Schüler laden zu Experimenten zum Mitmachen ein, um Mikroplastik in Gewässerböden, Kosmetika und Fleece nachzuweisen. Jeder kann mithelfen, Meeresmüll und Mikroplastik zu vermeiden, z.B. durch die Produktwahl, Verzicht auf Plastiktüten, Waren in Stoffbeuteln transportieren, beim Coffee to go Mehrweg- statt Einwegbecher nutzen und vieles mehr.
Der Mellumrat begann vor über 25 Jahren mit systematischen Untersuchungen zur Strandvermüllung auf den unbewohnten Inseln Mellum und Minsener Oog – heute die längste Datenreihe zu dieser Facette der Meeresverschmutzung im Bereich des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer. „Die Pionierarbeit des Mellumrats hat dazu beigetragen, das Thema Plastikmüll auf die Agenda von Politik und Wirtschaft zu bringen. Es stimmt hoffnungsvoll, dass die Problematik des Plastikmülls inzwischen Thema auf UN-Tagungen und dem nächsten G20-Gipfel ist“, so der Vorsitzende des Mellumrats, Dr. Thomas Clemens.