Offshore-Windkraft nicht auf Kosten des Wattenmeeres

 Offshore-Windpark Riffgat nordwestlich der Insel Borkum Foto: Impériale 2015 CC BY-SA 4.0 Bis 2035 sollen laut Umweltminister Olaf Lies über 30 Gigawatt Leistung über das Watten- und Küstenmeer an Land gebracht werden. Hinzu kommen die Pläne der Bundesregierung: Laut Koalitionsvertrag sollen bis 2045 in Nord- und Ostsee sogar 70 GW Leistung installiert werden. Die Verbände fordern die Landesregierung auf, die Offshore-Windenergie naturverträglich im Sinne des europäischen Naturschutzrechtes auszubauen und dem Schutz des UNESCO-Weltnaturerbes Niedersächsisches Wattenmeer Rechnung zu tragen.

Die Offshore-Windenergie ist ein wichtiger Baustein im Energiemix der Zukunft, ein Ausbau aus Klimaschutzsicht notwendig, sind sich die Umweltverbände einig. Bei den aktuellen Plänen werden jedoch die technische Machbarkeit und vor allem die Auswirkungen auf das sensible und streng geschützte Wattenmeer ausgeblendet. Ein solch massiver Ausbau der Offshore-Windenergie würde eine massive Belastung der Meeresumwelt über und unter Wasser mit sich bringen. Neue, zusätzliche Kabelkorridore und Übergabestellen müssten mitten durch den Nationalpark Wattenmeer gebaut werden, der zunehmende Serviceschiffsverkehr für die Windanlagen würde zu weiteren Belastungen von Meer und Küste führen. Dies ist nicht mit den Schutz- und Erhaltungszielen eines Nationalparks und schon gar nicht eines Weltnaturerbes vereinbar.

(…) Angesichts der weitreichenden Auswirkungen auf das Wattenmeer als einzigartiges Ökosystem fordern die niedersächsischen Umweltverbände einen naturverträglichen Ausbau der Offshore-Windenergie unter Berücksichtigung des technisch machbaren auf 15 GW bis 2030, begleitet durch ein umfassendes Monitoring, um die ökologischen Folgen zu erfassen und zu berücksichtigen. Bei der Festlegung von Ausbauzielen für Windenergie in der Nordsee sind außerdem alle Nutzungen mit ihren Auswirkungen auf das Ökosystem in Summe zu betrachten. Meeresschutz ist auch Klimaschutz. Eine intakte Meeresumwelt ist notwendig, um die Klimafunktion der Meere zu erhalten.

Die Erklärung haben folgende Verbände und Naturschutzvereine unterzeichnet:

  1. BUND Niedersachsen
  2. NABU Niedersachsen
  3. Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU) Niedersachsen
  4. NaturFreunde Niedersachsen
  5. Der Mellumrat e.V.
  6. Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Umweltschutz (WAU)
  7. BI “Rettet das Cux-Watt”
  8. BI Saubere Luft Ostfriesland e.V.

Die vollständige Presseerklärung finden Sie unter diesem Link oder hier auch als pdf-Datei.