Verein Jordsand: HPA ignoriert Naturschutzverbände und plant Verklappung vor Scharhörn bereits ab 15. März
Hamburg. In der eingereichten Stellungnahme zur Verbandsbeteiligung lehnt der Verein Jordsand als betreuender Naturschutzverein die von der HPA geplante Schlickverklappung vor der Vogelschutzinsel Scharhörn strikt ab und bezeichnet die angebliche Beteiligung der Umweltverbände als Augenwischerei.
„Die HPA plant nur 1.200 Meter neben dem Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer belasteten Elbschlick zu verklappen und behauptet, dies hätte keine negativen Auswirkungen auf diesen einzigartigen Lebensraum, das ist unglaubwürdig“, kritisiert Dr. Steffen Gruber, Geschäftsführer des Vereins Jordsand. „Die HPA ignoriert vollständig, dass es ein Verschlechterungsverbot für nach EU-Recht geschützte Naturschutzgebiete wie die Wattenmeer-Nationalparke gibt.“ Daher fordert der Verein Jordsand von der HPA vor der Verklappung eine ordentliche FFH-Verträglichkeitsprüfung, zusätzlich eine Prüfung nach EU-Wasserrahmenrichtlinie und ebenfalls eine Prüfung nach Kreislaufwirtschaftsgesetz.
Die von der HPA vorgelegten Informationen und das verkürzte Beteiligungsverfahren für die Naturschutzverbände würden bei weitem nicht ausreichen, so der Verein Jordsand. Weitere Informationen seien von der HPA zudem erst auf Anfrage und zu spät zur Verfügung gestellt worden. Eine Fristverlängerung zur Stellungnahme der AG Naturschutz als Zusammenschluss der Hamburger Naturschutzverbände wurde von der HPA abgelehnt. „Die Hamburger Naturschutzverbände haben maßgebliche Argumente gegen die geplante Verklappung vorgebracht. Aber die HPA will sich nicht einmal zwei Wochen Zeit nehmen, um unsere Einwände zu prüfen, denn nach unseren Informationen ist die Verklappung von ersten Teilmengen vor Scharhörn bereits ab dem 15. März angedacht“, zeigt sich Gruber empört.