BONN/BERLIN/ROSTOCK, 18. Juli 2024 – Jährlich am 31. Juli findet der Welt-Ranger-Tag statt. Auch in Deutschland beteiligen sich in diesem Jahr wieder viele Ranger*innen aus den Großschutzgebieten bundesweit. U. a. in Nationalparken, Naturparken, Biosphärenreservaten und Wildnisgebieten bieten sie unterschiedliche Veranstaltungen wie Naturführungen und Infostände an.
In Deutschland arbeiten rund 800 Ranger*innen vor allem in den 141 Nationalen Naturlandschaften – den Nationalparken, Biosphärenreservaten, Naturparken und Wildnisgebieten. Aber auch in kleineren Naturschutzgebieten oder Städten sind die Mittler*innen zwischen Mensch und Natur im Einsatz. Ähnlich wie in den Nationalparken der USA begleiten Ranger*innen hierzulande fachkundig und engagiert alle Naturinteressierten, die die Besonderheiten von Biotopen, Pflanzen und Tieren vor der eigenen Haustür oder am Urlaubsort entdecken möchten. Ranger*innen sorgen mit ihrer Arbeit dafür, dass bedrohte Arten in ihrem natürlichen Lebensraum geschützt werden. So dokumentieren sie z. B. Artenvorkommen und achten darauf, dass die Verhaltensregeln in den Großschutzgebieten eingehalten werden. Eine besonders erfüllende Aufgabe der Ranger*innen ist es, mit Kindern und Jugendlichen draußen unterwegs zu sein, ihnen die Natur zu näherzubringen und Verständnis für den Wert der Nationalen Naturlandschaften zu wecken. Rund um den Welt-Ranger-Tag Ende Juli geben sie auch in diesem Jahr Einblick in die breite Palette ihrer Aufgaben.
Dringend notwendige Verbesserungen hinsichtlich Anzahl, Rahmenbedingungen und Ausstattung für Ranger*innen fordern die Dachorganisationen Verband Deutscher Naturparke e. V. (VDN e. V.) und Nationale Naturlandschaften e. V. (NNL e. V.) „Nur in etwa der Hälfte der 104 deutschen Naturparke sind bislang Ranger*innen im Einsatz. Aber mindestens zwei bis sechs Ranger*innen sind für diese Gebietskategorie notwendig, wie in unserem Positionspapier gefordert“, erklärt Ulrich Köster, Geschäftsführer vom VDN e. V. „Unser großes Anliegen ist es, die Rangeranzahl in allen Gebietskategorien gemäß dem offenkundigen Bedarf zu steigern und gleichzeitig Qualifizierungsangebote so weiterzuentwickeln, dass sie den wachsenden Berufsanforderungen entsprechen“, so Jan Wildefeld, Geschäftsführer von NNL e. V. „Mit der AG Schutzgebietsbetreuung der Nationalen Naturlandschaften gelingt es uns, durch Fachaustausch und Strategieentwicklung Fortschritte für den Rangerberuf zu erreichen.“
Der Jahrestag macht auch auf die Probleme der internationalen Ranger-Gemeinschaft mit weltweit ca. 285.000 Berufstätigen aufmerksam. „Ranger*innen sind von entscheidender Bedeutung für den Schutz der Natur und den Erhalt der Artenvielfalt. Doch sie sehen sich weltweit mit zahlreichen Herausforderungen wie Wilderei, schlechten Arbeitsbedingungen und unzureichender Ausrüstung konfrontiert“, so Milena Kreiling, Co-Vorsitzende des Bundesverbandes Naturwacht e. V. Jedes Jahr sterben weltweit rund 150 Ranger*innen während ihres Dienstes. „Auch darüber wollen wir am Welt-Ranger-Tag berichten und Spenden für Familien sammeln, die ein Familienmitglied durch die gefährliche Arbeit im Einsatz für die Natur verloren haben“, erläutert Kreiling. Der Bundesverband Naturwacht e. V. sammelt diese Spenden und gibt sie gebündelt an die Thin Green Line Foundation weiter. Diese Stiftung stellt sie den Hinterbliebenen zur Verfügung, bietet Fortbildungen an oder besorgt dringend benötigte Ausrüstung. In vielen Ländern gehören dazu grundlegende Dinge wie Outdoor-Stiefel oder Erste-Hilfe-Pakete.
Die Veranstaltungen rund um den Welt-Ranger-Tag 2024 in den Nationalen Naturlandschaften finden Sie auf folgender Website:
https://nationale-naturlandschaften.de/wrd2024
Das Positionspapier “Ranger*innen in Naturparken” finden Sie hier:
https://kurzlinks.de/Ranger_PositionspapierVDN