Geisternetze sind kein Spuk !

Geisternetze: Netzreste in denen sich Fische, Krabben, Seesterne und die Skelettreste eines Kleinwales verfangen haben. Foto: Thomas Clemens © Mellumrat e.V.
Geisternetze: Netzreste in denen sich Fische, Krabben, Seesterne und die Skelettreste eines Kleinwales verfangen haben. Foto: Thomas Clemens © Mellumrat e.V.

„Geisternetze sind kein Spuk!“ – lautet das Motto des Mellumrats zum Freilichttheater „Das Geisterschiff“ vom 28.07. bis 19.08.2017 in Dangast. Der Mellumrat informiert in seiner Ausstellung über das gigantische Ausmaß und die negativen Folgen der Müllverschmutzung der Meere. Dazu werden in der Begleitausstellung an Strand gefundene Netzreste gezeigt, in denen sich Fische, Krabben, Seesterne und die Skelettreste eines Kleinwales verfangen haben. In Fischkisten arrangiert sind vielfältigen Plastikprodukte aus Haushalt und Industrie, Glas und Flaschenposten, Schuhe und Kinderspielzeug. Damit soll auf das weltweite Problem aufmerksam gemacht werden.
Verlorene oder ins Meer „entsorgte“ Schlepp- und Stellnetze, Krabben- und Hummertöpfe, Reusen und andere Fischereiausrüstung

Basstoelpel, Schnabel in Netzrest verfangen, Foto: Volker Lautenbach © Mellumrat e.V.
Basstoelpel, Schnabel in Netzrest verfangen, Foto: Volker Lautenbach © Mellumrat e.V.

belasten die marine Umwelt und schädigen Meerestiere ob Fisch, Krebs, Wal, Seehund oder Seevogel. Davon sind nachweislich 136 verschiedenen Meeresorganismen betroffen. Nach Schätzungen der Welternährungsorganisation FAO gelangen pro Jahr rd. 1.250 Kilometer Fischereinetze als Geisternetze in die Meere. Geschätzte 1 Mio. Seevögel sterben jährlich durch Verstrickungen in Schnüren und Netzen.
„Müll vermeiden“ und „Kein Müll ins Meer!“ ist deshalb die Aufforderung an jeden von uns. Das gilt insbesondere für Plastikprodukte. Plastik kann giftige sowie gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe enthalten und zerfällt zu Mikroplastik, welches zu massiven Beeinträchtigungen der Umwelt und hohen Risiken für Mensch und Tier führt.

Jeder kann mithelfen, Meeresmüll und Mikroplastik zu vermeiden, z.B. durch die Produkt-wahl, Verzicht auf Plastiktüten, Waren in Stoffbeuteln transportieren, beim Coffee to go Mehrweg- statt Einwegbecher nutzen und vieles mehr.